Preiselbeeren schützen das Gebiß vor Kavitäten

Ungewöhnliche Karies-Prävention

ROCHESTER (MedCon) Saft aus Preiselbeeren kann Karies verhindern. Das fanden amerikanische Forscher um den Oralbiologen Hyun Koo von der Universität Rochester heraus. Koo et al. konnten nachweisen, dass die Beeren die Bildung von Plaque auf dem Zahnschmelz verhindern können. Dies wiederum entzieht den zahlreichen Mikroorganismen den Nährboden. Im in-vitro-Modell wiesen Koo und Kollegen nach, dass sich mit Preiselbeersaft die Entwicklung von Biofilmen und die Säurebildung von S. mutans reduzieren lassen.


Dass Preiselbeeren, auch groß fruchtige Moosbeeren genannt, antimikrobiell wirken, wurde in verschiedenen früheren Studien nachgewiesen. Mit Erfolg werden Preiselbeeren als Kur bei chronischen Harnwegsinfektionen eingesetzt. Erste Laborergebnisse lassen sogar darauf schließen, dass die Beeren Infektionen mit Darmviren vorbeugen können. Die antimikrobielle Wirkung der Preiselbeeren erklären die Wissenschaftler damit, dass der Beerensaft das Anheften der Erreger an die Oberfläche der betroffenen Organe, also etwa der Blase, verhindert. Von diesem Prinzip gingen auch Koo et al. aus. Schließlich, so die These der Wissenschaftler, nutzten die Karieserreger ebenfalls spezielle Hafteiweiße, um sich am Zahnschmelz festzuhalten. In ihrem in-vitro-Modell prüften Koo et al. daher den Einfluss von Preiselbeersaft auf die Bakterienadhärenz von S. mutans auf Speichel-bezogenen Hydroxyapatit. Für ihre Untersuchung setzten die Wissenschaftler frisch gepressten Preiselbeersaft ein, als Kontrolle diente eine Zuckerlösung.

Es zeigte sich, dass der Saft bei Bakterien eine Gruppe von Enzymen blockiert, die wie molekulare Maurer die verschiedenen Bestandteile der Plaque zusammenfügen. Die Reduktion der Enzymaktivität lag nachweislich bei 40 bis 80 Prozent. Auch die Bakterienadhärenz konnte reduziert werden. Lagen im Speichel allerdings schon S. mutans vor, fiel die Reduktion geringer aus. Hinsichtlich des Einflusses auf Lebensfähigkeit, Entwicklung und Säurebildung von S. mutans ließ sich ein mäßiger antibakterieller Effekt nachweisen. Es reiche allerdings nicht aus, kommerziell erhältliche Preiselbeersäfte zu trinken, schränken die Forscher ein. Denn diese Produkte enthalten meist sehr viel Zucker, der dann die positive Wirkung der Beeren zunichte machen würde. Geplant sind weitere Versuche mit Preiselbeeren um den kariespräventiven Wirkstoff später möglicherweise Mundwasser oder Zahnpasta zusetzen zu können.


Quelle: Caries Research, 40 (2006) pp. 20-27

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