Obskure Geschäfte mit der Angst vorm Prothesenbruch


Zahntechniker: Reparatur-Set genügt den genannten Ansprüchen nicht


MÜNCHEN (MedCon) .Ein Liechtensteiner Unternehmen und sein deutscher Vertriebspartner werben auf ihrer Internetseite für ein Prothesen-Reparatur-Set, mit dem angeblich auch Laien eine gebrochene Prothese reparieren können. Das „Dentallabor“ hat das Produkt von Zahntechnikermeister Claus Küchler und von der Dentalindustrie unter die Lupe nehmen lassen. Inzwischen hat das Bundesinstitut für Arzneimittel (BfArM) auch eine Stellungnahme des deutschen Vertreibers angefordert.

Ohne handwerkliches Geschick – so das Versprechen von „Jatident“ – könnten Zahnprothesenträger mittels Reparatur-Set in kürzester Zeit Brüche, Sprünge oder gar aus der Zahnprothese heraus gebrochene Kunstzähne selbst reparieren. Auch rotierende Instrumente scheint man dabei nicht zu benötigen. Dennoch meint Küchler: „Das Set ist durchdacht und im Grund nicht schlecht gemacht.“ Allerdings, so Küchler, könne es sich dabei nur um eine Notlösung übers Wochenende oder für einige Tage handeln.

Das Bonyplus-System besteht aus einer Tube mit Sekundenkleber und zwei kleinen Röhrchen mit 2,1 ml Monomer und 1,8 g Kunststoffpulver. Laut der knappen Gebrauchsanweisung (Küchler: „Hanebüchener Nonsens“) soll die gebrochene Prothese mit der Hand lagerichtig fixiert und dann mit Sekundenkleber zusammen geklebt werden. Ob aber der Patient die Prothese richtig fixieren könne, hänge stark von seinen manuellen Fähigkeiten ab, kritisiert Küchler. Sind die Prothesenteile verklebt, soll die Oberfläche mit einem groben Sandpapier angeraut werden. Bricht allerdings die Prothese an genau dieser Stelle wieder, ist eine erneute Fixierung sehr schwierig. Im Labor wird deshalb immer ein Modell angefertigt und – je nach Bruchverlauf – auch ein Vorwall.

Küchler moniert ferner gesundheitsgefährdende Verarbeitungshinweise, denn der Patient wird dazu aufgefordert, mit dem Finger Monomerflüssigkeit aufzunehmen und auf dem angetragenen Kunststoff zur Politur zu verstreichen. Das Mittel aber kann bei Hautkontakt Sensibilisierungen auslösen.

Küchler gibt auch zu bedenken, dass der Sekundenkleber höchstens als provisorisches Mittel kurzzeitig in die Mundhöhle eingesetzt werden dürfe, d.h. längstens 30 Tage. Tatsächlich verblieben die so behandelten Prothesen – so die Testergebnisse eines Zahnarztes – wesentlich länger, manchmal auch bis zu sechs Monate im Gebiss. Ohne rotierende Instrumente lässt sich auch der Kunststoffüberschuss an der Prothese nicht ausreichend entfernen, so dass der Patient schlicht Klebstoff im Mund mit herum trage.

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