Elektrische Zahnbürsten führen zu signifikant erhöhter Abrasion
In vitro-Modell untersuchte den Abrieb von Zahnschmelz durch verschiedene Zahnbürstentypen
GÖTTINGEN (MedCon) Zu einer signifikant erhöhten Abrasion an Zahnschmelz kann die Verwendung von elektrischen Zahnbürsten und Schallzahnbürsten mit hoher Geschwindigkeit führen. Das weist jetzt eine Studie Göttinger Wissenschaftler um A. Wiegand nach.
Wiegand et al. untersuchten experimentell an Rinderzahnproben den Einfluss verschiedener Zahnbürstentypen auf die Abrasion von geschädigtem Zahnschmelz. Die Zahnschmelzproben wurden aus 250 frisch extrahierten Rinderschneidezähnen gewonnen, die labialen Oberflächen der Zähne wurden abgeschliffen und poliert, an jedem Exponat wurden kleinere Stellen als Vergleichsstellen freigelassen und abgeklebt.
Nachdem die Mikrohärte bestimmt wurde, wurden die Proben in neun Experimentalgruppen und eine Kontrollgruppe (keine Zahnbürstenreinigung) eingeordnet. Die Proben der Experimental-Gruppen durchliefen fünf Zyklen aus drei sich wiederholenden Sequenzen: a) Demineralisierung mittels Zitronensäure, b) Remineralisierung durch Speichelersatz, c) Maschinelle Zahnbürstenreinigung mit fluorhaltiger Zahnpasta.
Die verschiedenen Experimentalgruppen wurden maschinell entweder mit manuellen, elektrischen oder mit Schallzahnbürsten jeweils zehn Minuten lang gebürstet. In Untergruppen werden dabei die Schlagfrequenzen variiert, elektrische und Schallzahnbürsten werden auch im inaktiven Modus verwendet. Nach Ablauf der fünf Zyklen wurde der Zahnschmelzverlust im gebürsteten Experimentalfeld im Vergleich zur abgeklebten, nicht gebürsteten Referenz-Zahnoberfläche gemessen.
Keine Abrasion zeigte sich bei der Verwendung von manuellen oder inaktiven elektrischen Bürsten und Schallzahnbürsten. Bei manuellen Bürsten lässt sich ein erhöhter Schmelzabrieb nur dann nachweisen, wenn die Schlagfrequenz sehr hoch war. Auch bei Proben, die mit Ultraschallbürsten, Schallzahnbürsten oder elektrischen Zahnbürsten mit geringerem Geschwindigkeitsmodus ausgestattet waren, fand sich kein erhöhter Verlust an Zahnschmelz.
Allerdings stieg der Abrieb signifikant durch den Einsatz von elektrischen Bürsten und Schallzahnbüsten mit normaler Geschwindigkeit. Die Studienergebnisse zeigen einen deutlichen Einfluss von Schlagfrequenz und Bewegungstyp und -richtung der Zahnbürste auf den Schmelzverlust bei säure-erodierten Zähnen. Die stärkste Abrasion zeigte sich bei elektrischen Bürsten und Schallzahnbüsten mit nicht gedrosselter Geschwindigkeit.
Quelle:
Caries Research, Vol 40, No.1, 2006
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