Praxisteam kann Raucher unterstützen


Frühsymptome zeigen sich oft in der Mundhöhle


KÖLN (MedCon) – Viele Raucher kommen mit konkreten Anliegen in die Praxis: Ein Loch im Zahn verursacht Schmerzen, eine Krone wird notwendig oder andere übliche Probleme machen den Zahnarztbesuch notwendig. Dass der Nikotin-Konsum auch im Zahnbereich eine Rolle spielt, darüber haben in der Regel die wenigsten Patienten nachgedacht. Dabei stellen sich die Frühsymptome des Rauchens häufig zuerst in der Mundhöhle dar. Die unmittelbaren Behandlungskonsequenzen, die bei Rauchern aufwendiger, langfristiger und kostspieliger sind, dabei aber schlechtere Prognosen aufweisen, helfen den Patienten bei einem Gespräch zu überzeugen. Dabei ist auch das Praxisteam gefragt.

Ein Drittel aller Krebserkrankungen und Todesfälle sind direkte Folge des Rauchens. Allgemeine Gesundheitsrisiken des Rauchens wie z. B. Lungenkrebs (90 Prozent durch Rauchen), Herzkreislauferkrankungen (30 Prozent durch Rauchen) und Durchblutungsstörungen der Extremitäten sind seit langem bekannt, entwickeln sich aber sehr langsam, so dass der Raucher den Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung oft nicht realisiert. Dabei können die ersten durchs Rauchen bedingten Veränderungen bereits frühzeitig dort beobachtet werden, wo der Glimmstängel den ersten Körperkontakt hat: In der Mundhöhle. Hier bewirkt sogar ein unmittelbarer Rauchverzicht häufig das Abklingen der Symptome.

Diese oralen Veränderungen reichen von ästhetischen Aspekten wie Zahnverfärbungen, über Geruchs- und Geschmacksstörungen bis hin zu Mundschleimhauterkrankungen.

Harmlose Erkrankungsformen der Mundschleimhaut sind häufig durch Rauchverzicht heilbar, können aber auch in lebensbedrohliche Krebserkrankungen entarten. Leukoplakien, die sich als weiße, nicht wegwischbare Beläge an den Schleimhäuten darstellen, sind die häufigsten Mundschleimhautveränderungen, aus denen sich Krebs entwickeln kann. Sie treten bei Rauchern sechsmal häufiger auf als bei Nichtrauchern.

Eine Dosis-Wirkungsbeziehung zwischen der Tabakmenge und dem Auftreten von Mundhöhlenkrebs konnte eindeutig belegt werden: Das Risiko für Mundhöhlenkrebs ist bei Rauchern um den Faktor zwei bis vier erhöht. Noch ungünstiger wirkt sich der Genuss von Tabak und Alkohol aus, da Alkohol die Schleimhäute durchlässiger für die krebserregenden Inhaltsstoffe des Tabakrauchs werden lässt.

Studien zufolge ist Tabakkonsum in 40 bis 80 Prozent der Fälle Verursacher oder Mitverursacher von Zahnverlust. Zähne können dabei als Folge einer Zahnbetterkrankung (Parodontitis) verloren gehen, denn Raucher erleiden aufgrund eines reduzierten Immunsystems im Vergleich zu Nichtrauchern sowohl mehr Zahnfleischentzündungen (2- bis 14fach erhöhtes Risiko), als auch mehr Zahnbetterkrankungen (2,5- bis 6fach erhöhtes Risiko).

Fatalerweise entstehen beim Raucher weniger warnende Frühsymptome, wie Zahnfleischentzündungen oder Zahnfleischblutungen, so dass die Parodontitis oft unterschätzt oder zu spät erkannt wird. Anschließende Therapiemaßnahmen (chirurgische und nichtchirurgische Zahnfleischbehandlung) sind bei Rauchern deutlich weniger erfolgreich als bei Nichtrauchern. Zum einen sorgen Wundheilungsstörungen für schlechte Operationsergebnisse, zum anderen sorgt das anhaltend angegriffene Immunsystem für einen aggressiv fortschreitenden Knochenabbau.

Das zahnärztliche Team kann im Rahmen einer Behandlung, bei einem konkreten Zahnproblem oder im Rahmen der Vorsorge, die Möglichkeit zu einem Gespräch nutzen. In den USA werden Raucherberatungen in zahnärztlichen Praxen bereits sehr erfolgreich durchgeführt. Zunächst wird jeder Patient routinemäßig nach seinen Rauchgewohnheiten befragt. Anschließend wird eine Beratung durchgeführt und der Patient auf Wunsch unterstützt, mit dem Rauchen aufzuhören. Folgetermine helfen dann den Patienten zu motivieren und Fortschritte zu beobachten.

 

M+W Info

Hilfe können sich einsichtige Raucher auch bei folgenden Stellen holen:


Beratungstelefon zum Nichtrauchen der Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung:
Telefon 01805 / 31 31 31 (12 Cent/Minute)
Montag bis Donnerstag 10.00 - 22.00 Uhr
Freitag bis Sonntag 10.00 – 18.00 Uhr

oder das Rauchertelefon des Deutschen Krebsforschungszentrums:
Telefon 06221 / 42 42 00
Montag bis Freitag 14.00 - 18.00 Uhr

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