Fluoridlack als Kariesprävention
Deutlich weniger geschädigte Zähne bei Kleinkindern
SAN FRANCISCO (MedCon) Fluoridlack zur Prävention der Karies bei kleinen Kindern ist wirkungsvoll. Das ist das Ergebnis einer Studie amerikanischer Wissenschaftler um J.A. Weintraub. Während die Wirksamkeit von Fluoridlacken bei bleibenden Zähnen mehrfach nachgewiesen wurde, lagen bislang keine Erhebungen zur Wirkung an Milchzähnen vor.
Weintraub et al. legten deshalb eine zweijährige randomisierte klinische Studie an, die an zwei Gesundheitszentren in San Francisco durchgeführt wurde. In den Gesundheitszentren wurden vornehmlich einkommensschwache Familien behandelt. 376 Kinder nahmen daran teil, im Alter von sechs bis 44 Monaten; mindestens vier Oberkieferfrontzähne müssten vorhanden sein, die Milchzähne kariesfreie, ohne demineralisierte, weiße Flecken.
Rekrutiert wurden die Kinder zwischen Oktober 2000 und August 2002, die Nachfolgeuntersuchungen wurden im August 2004 abgeschlossen. Nach dem Zufallsprinzip wurden die Teilnehmer auf drei Gruppen verteilt: a) Elternberatung und zwei mal jährlich Fluoridlackbehandlung, b) Elternberatung und einmal jährlich Fluoridlackbehandlung, c) Elternberatung, keine Fluoridlackbehandlung. Eine zahnärztliche Untersuchung findet zu Studienbeginn, nach einem und nach zwei Jahren statt.
Es zeigten sich statistisch signifikante Unterschiede zwischen den verschiedenen Studiengruppen: Fluoridlack-behandelte Kinder wiesen deutlich weniger geschädigte Zähne auf als Kinder der Kontrollgruppe. Die Zahl der Kinder mit Karies sinkt mit der Zahl der Fluoridapplikationen. Die Fluoridbehandlung wird gut vertragen, Nebenwirkungen wurden keine beobachtet. Aufgrund der Studienergebnisse empfehlen die Forscher eine sehr frühe Fluoridbehandlung der Milchzähne im Kleinkindalter; vor allem bei Kindern mit hohem Kariesrisiko.
Quelle:
Journal of Dental Research, 2006 Feb;85(2):172-176.
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