Körpersprache und Patientenkommunikation
Man kann nicht nicht kommunizieren
KÖLN (MedCon) Verschränkte Arme, übereinandergeschlagene Beine so werden Sie die Herzen nicht für sich gewinnen. Auch wenn Sie in der Praxis die Patientin noch so freundlich begrüßen. Ihr Körper drückt nur eines aus: Abwehr. Die Körpersprache sollte daher nicht unterschätzt werden, denn sie trägt zur erfolgreichen Patienten-Kommunikation und damit zur Patientenbindung bei.
Man kann nicht nicht kommunizieren, bringt es schon Paul Watzlawick auf den Punkt. Unser Körper spricht immer. Mimik, Gestik, Tonfall, Haltung, Gang hinterlassen einen bleibenden Eindruck, sie prägen Sympathie und Antipathie deutlicher als alles, was wir sagen. Einfache Strickmuster gibt es in der Interpretation der Körpersprache aber nicht. Nicht immer bedeutet zum Beispiel das Reiben der Nase Missfallen. Man sollte immer den Gesamtkontext der Situation beachten. Körpersprache und gesprochene Sprache hängen voneinander ab. Aus der gesprochenen Sprache allein erkennen wir nie die volle Bedeutung dessen, was eine Person sagen will. Aber auch die Körpersprache allein wird uns nie die volle Bedeutung einer Aussage vermitteln.
Wenn ein Kind lügt, dann bedeckt es den Mund mit der Hand. Auch wenn wir älter werden, geht dieser unbewusste Reflex nicht verloren, aber er ändert sich. Ein Erwachsener, der die Unwahrheit sagt, verspürt ebenfalls den Impuls, die falschen Worte zurückzuhalten. Doch er kann diesen Impuls häufig im letzten Moment abwürgen. Die Hand landet an der Nase, so als ob sie jucken würde.
Es gibt einen unauflöslichen Zusammenhang von Muskelbewegung und innerem Gefühl. Ein Selbstversuch macht das deutlich: Ziehen Sie die Augenbrauen hoch und versuchen Sie jetzt aggressiv zu sein. Das ist kaum möglich, man wirkt eher komisch. Wenn Sie aber die Augenbrauen zusammenziehen, klappt es mit der Aggression. Eine Körperbewegung kann Gefühle blockieren, aber sie kann sie auch erzeugen. Und sie wirkt auf den Anderen als Reiz, noch bevor wir uns dessen bewusst sind.
Körpersprache spricht Emotionen an
Körpersprache ruft immer bestimmte Emotionen beim Gegenüber hervor. Jeder Mensch wirkt durch seine Haltung und sein Verhalten auf seine Umgebung wie ein Reiz oder Reflex. Wenn jemand uns gegenüber aggressiv ist, muss das nicht bedeuten, dass er schlechter Laune ist. Es kann auch die Reaktion auf unser eigenes Verhalten sein, unsere eigene Ausstrahlung, die wir selber vielleicht gar nicht als aggressiv empfinden.
Für den Erfolg im Leben kommt es darauf an, wie viel Energie man hat. Deshalb bewerten wir Menschen unbewusst nach der Energie, die sie ausstrahlen. Vielleicht ist das sogar der wichtigste körpersprachliche Aspekt im Berufsleben überhaupt. Das ist gleichzeitig ein Teil der Körpersprache, der besonders leicht manipulierbar ist:
- Üben Sie einen kräftigen Händedruck.
- Stellen Sie um auf einen eleganten, aufrechten Gang.
- Geben Sie Ihrer Kleidung eine sportliche Note.
- Gehen Sie angemessen schnell (signalisiert freudige Stimmungslage und Strebsamkeit, bei Übertreibung oder gestresstem Gesichtsausdruck auch Hetze, Termindruck).
- Gehen Sie bewusst auf andere zu.