Schwangerschaft und Zahnpflege
In einem vertrauensvollen Gespräch informieren.
KÖLN (MedCon) Schwangerschaft und Zahnpflege ist ein Thema, das für die Gesundheit der werdenden Mutter und des Kindes von erheblicher Bedeutung ist. Hier ist insbesondere die Praxismitarbeiterin gefordert, die werdenden Mütter und auch die Frauen, die eine Schwangerschaft planen, zu informieren. Denn viele wissen schlichtweg nicht, dass eine Parodontal-Erkrankung erhebliche Folgen für Mutter und Kind haben kann.
Das Ergebnis neuerer Studien zeigt, dass Parodontitis bei werdenden Müttern das Risiko einer Frühgeburt beziehungsweise eines niedrigen Geburtsgewichts beim Kind erhöht. Wissenschaftler in Europa, den USA und in Japan sind sich einig, dass mitverantwortlich für Frühgeburten und untergewichtige Neugeborene jene Stoffe sind, die von den Bakterien gebildet werden, welche die Parodontal-Erkrankung auslösen.
Im Wesentlichen sind das so genannte Endotoxine, giftige Bestandteile der Bakterienzellen, die Zahnfleischentzündungen verursachen, und so genannte Zytokine. Das sind wiederum Signalstoffe, die die Abwehrkräfte des Körpers, das eigene Immunsystem also, beim Kampf gegen die schädlichen Bakterien erzeugen. Diese Stoffe gelangen in den Blutkreislauf der Mutter und belasten bei entsprechender Konzentration auch die Blutversorgung der Plazenta und damit die Entwicklung des ungeborenen Kindes. Dies kann dann zu vorzeitigen Wehen und in der Folge zu Frühgeburten führen. Die Folgen für das zu früh geborene Kind sind bekannt: In der Regel deutlich verzögerte körperliche Entwicklung und erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten.
Denjenigen Frauen, die eine Schwangerschaft planen, sollte deshalb geraten werden, mindestens ein halbes, besser ein Jahr vor der Schwangerschaft die Gesundheit im Mund prüfen und herstellen zu lassen. Die Praxismitarbeiterin ist vielfach der erste Ansprechpartner und häufig auch besonders geeignet, in einem vertrauensvollen Gespräch dieses Thema anzusprechen. Nach wie vor gilt, dass eine effektive Zahnreinigung die beste Vorbeugung darstellt. Da jedoch nicht alle Beläge vom Patienten beseitigt werden können, ist für Menschen mit Zahnfleischproblemen eine regelmäßige Individualprophylaxe im Abstand von sechs Monaten empfehlenswert. Liegt bereits eine Zahnfleischerkrankung vor, ist der Chef gefordert, eine behutsame Behandlungsreihe einzuleiten.
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